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Zum ZahlTag: Ein Deutsch-Türke in Down Under

Zum ZahlTag: Ein Deutsch-Türke in Down Under

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seniortraveller


Premium (World), Münsterland

Zum ZahlTag: Ein Deutsch-Türke in Down Under

Diese wahre Geschichte müsst ihr einfach lesen!
Da es in Australien weder Brezeln, Bienenstich noch Bauernbrot gibt, formt der angelernte Goldschmied Ahmet Yaltirakli inzwischen Teig statt Edelmetall. In seiner „Lüneburger German Bakery“ in Sydney fressen die Australier dem Deutsch-Türken aus der Hand. Es ist erst drei Uhr nachmittags, aber Brezeln, Krapfen und Rosinenschnecken sind schon wieder ausverkauft. Ahmet Yaltirakli rennt zwischen Öfen und Tresen hin und her, spricht ins Mobiltelefon, bestellt im Lager Nachschub, stoppt, streicht sich über den kahlen Kopf und winkt einem Stammkunden freundlich zu. Vor dem Tresen unter dem schwarz-rot-goldenen Firmenschild stehen die Kunden Schlange: Alle wollen sein Gebäck, das deutsche Gebäck eines türkischstämmigen Goldschmieds aus Köln. Die „Lüneburger German Bakery“ ist eine Sensation. Sie befindet sich in Sydney, im Untergeschoss des edelsten Einkaufszentrums im Land, im Queen Victoria Building. Die Deutsche Bea Wolf reist regelmäßig mit ihren zwei kleinen Töchtern aus einem der Vororte an, um sich in der Lüneburger Bäckerei einzudecken. „Das friere ich jetzt alles ein und dann reicht es wieder für ein paar Tage“, sagt sie und packt Tüten voll Brot und Brötchen im Wert von fast 100 Euro in ihr Auto. „Australien ist fantastisch, bloß backen können die hier nicht.“  Um Ahmet Yaltiraklis Brezeln, Krapfen und Rosinenschnecken schlagen sich nicht nur die Deutschen in der Stadt, bei ihm kaufen auch Einheimische und andere zugezogene Sydneysider. Gerald Lipman etwa, ein Bauunternehmer aus Sydney, lernte deutsches Brot auf Reisen schätzen und kauft seither bei Yaltirakli. „Endlich gibt es jetzt auch bei uns Vollkornbrötchen.“ Viele Gesichter in der Warteschlange stammen aus Asien, und das ist ein Kompliment, denn in den meisten asiatischen Kulturen ist Brot eigentlich unbekannt. Yaltiraklis Mitarbeiter bedienen allein im Queen Victoria Building täglich 1 500 bis 2 000 Kunden, 80 Prozent davon sind Stammkunden. Derzeit macht Yaltirakli alle drei Monate eine neue Filiale auf, mittlerweile sind es sechs. Die German Bakery läuft wie eine Maschine aus deutscher Präzisionstechnik, doch Ahmet Yaltiraklis Weg dahin war lang und kurvenreich. Es beginnt in Köln, wo sein Vater seit 1968 als Gastarbeiter beim Motorenhersteller Klöckner arbeitet. Sein Sohn kommt mit elf Jahren an den Rhein, die Familie lebt in der Südstadt. Mit 13 fängt er an, neben der Schule bei einem ebenfalls türkischstämmigen Goldschmied auszuhelfen. Nach dem Hauptschulabschluss beginnt er eine Ausbildung als Elektrotechniker, bricht die aber wieder ab, weil der Job keinen Spaß macht. Stattdessen steigt er Vollzeit bei dem Juwelier ein, macht aber keine Lehre, weil sein Chef durch die Meisterprüfung gefallen war und nach deutschen Recht so nicht ausbilden darf.  Irgendwann hat er dann eine Geschäftsidee: deutsches Brot dort zu verkaufen, wo es so was nicht gibt. Australien! Wie die Geschichte weiter gegangen ist habt ihr oben ja schon gelesen …
(nach „Handelsblatt“)

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Fotocamera E-M5MarkII
Obiettivo OLYMPUS M.12-40mm F2.8
Diaframma 2.8
Tempo di esposizione 1/160
Distanza focale 22.0 mm
ISO 200

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