Piazza del Mercato

Piazza del Mercato

Wir sind nicht direkt über die Via Giovanni Duprè zur Piazza del Campo gelaufen, sondern haben noch einen Abstecher zur Piazza del Mercato gemacht. Diese erreicht man, wenn man etwa 30 Meter nach dem Vicolo Ugurgieri rechts in den Vicolo di San Salvatore abbiegt, ungefähr 70 Meter weiter. Die östliche Grenze der Contrada Onda (westlich liegend) zur Contrada Torre (östlich liegend) verläuft hier mitten durch die Piazza in nördliche Richtung.
Die Piazza del Mercato ist ein wichtiger, aber weniger bekannter Platz in der Altstadt von Siena. Er befindet sich direkt an der südlichen Rückseite des Palazzo Pubblico, der auf der Piazza del Campo steht. Als die berühmte Piazza del Campo noch Brachland war, lediglich für den Abfluss des Regenwassers diente, und erst langsam für die Wasserversorgung der Stadt immer wichtiger zu werden begann, war die Piazza del Mercato (übersetzt Marktplatz), wie der Name belegt, schon seit dem 12. Jahrhundert das historische Zentrum Sienas und Schauplatz eines Marktes. Auch die Münzstätte der sienesischen Republik war auf diesem Platz angesiedelt. Erst im Jahr 1169 erwähnt man den Namen Campo erstmals in Schriften, wobei sich der Markt dann auch über diesen Bereich, den Palazzo Pubblico baute man erst ab 1297, zusammenhängend mit dem Markt auf der Piazza de Mercato erstreckte. Die Stadt hatte dazu das Gelände dafür zwischen der heutigen Loggia della Mercanzia und der Piazza del Mercato aufgekauft.
Die rechteckige Form des Platzes zeigt im Norden den Blick auf die rückwärtigen Gebäude der Piazza del Campo, nach Süden öffnet sich ein weiter Blick hinab ins Tal, in dem sich das Gebiet der Contrade Valdimontone (Widder)befindet. Daraus erklärt sich auch die Bedeutung des Namens der Contrade: Val-di-montone bedeutet aus dem italienischen übersetzt nichts anderes als Tal des Widders, frei übersetzt nennt man es auch Schafbocktal. In dieses Tal floss das Wasser der Piazza del Campo ab, entwässerte also den höheren Bereich der Stadt.
Links und rechts des Platzes befinden sich vor den Fassaden der Wohnhäuser Parkplätze und es gibt dort auch Gastronomie mit Außenbewirtung. Auf der östlichen Seite gelangt man über einen Durchgang, die Via di Pescheria, in die Via di Salicotto, das ist die Hauptstraße der Contrada della Torre. Sie führt Richtung Norden direkt auf die Piazza del Campo.

Diese Aufnahme wurde von der etwas ansteigenden, höher liegenden Via di Mercato gemacht, die am nordwestliche Ende des Platzes liegt, und wieder zurück auf die Via Giovanni Duprè führt, über die man schließlich weiter zur Piazza del Campo gelangt. Der Blick geht über eine Konstruktion eines mit Ziegeln gedeckten Holzdaches, das von großen Backsteinpfeilern getragen wird – eine Rekonstruktion des Markthallen-Vorgängers aus dem 19. Jahrhundert.
Im Hintergrund sieht man die Silhouette des Campanile der schon gezeigten Basilika dei Servi. Ins Bild ragt eine Wandlaterne, die an der Fassade der westlichen Häuserreihe des Platzes angebracht ist.