Ritorna alla lista
Bläßhuhnküken / RAW versus JPG-Entwicklung

Bläßhuhnküken / RAW versus JPG-Entwicklung

5.557 1

Gerd Petzold


Premium (Pro), Islisberg

Bläßhuhnküken / RAW versus JPG-Entwicklung

Nun klar, diese Aufnahme hat eher nur Doku-Charakter. Es ist dennoch für mich ein sehr wichtiges Foto,
da ich hier erstmals zielgerichtet mit RAW experimentiert und gearbeitet habe.

Ich habe drei Varianten des gleichen Fotos (Shots) durchgespielt:
* A) JPG mit 8-bit-Verarbeitung
* B) JPG mit 16-bit-Verarbeitung
* C) RAW mit 16-bit-Verarbeitung
Immer wurden die gleichen umfangreichen Arbeitsgänge mit identischen Einstellungen (insofern praktikabel) durchgeführt, d.h.,
ich habe mir Aktionen aufgezeichnet.
(Natürlich braucht das RAW vor dem "Für Web speichern" noch zusätzlich die Profilkonvertierung von AdobeRBG nach sRGB.)

Das Foto war im Original eher dunkel, d.h., Ev -1/3 und die Küken im Gegenlicht des Wassers.
Also konnten die 16-bit-Varianten hier ihre Vorteile maximal zur Geltung bringen.

Ergebnisse / Erkenntnisse:

1. Die beiden Methoden der JPG-Entwicklung (A, direkt oder B, nach Konvertierung in 16 bit) liefern
nahezu identische Ergebnisse. Allerdings rauscht das Ergebnis nach 16-bit-Verarbeitung sichtbar etwas weniger.
Das spürt man auch in geringfügig kleinerer Dateigröße bei gleicher Kompression nach "Für Web speichern".

2. Die benötigten PS-Gradationskurven (ACV-Datei) für die Korrektur des RAW-Fotos und die für das
JPG-Foto sind untereinander in keiner Richtung mit brauchbarem Ergebnis austauschbar.
Die RAW-Kurve kann viel linearer gehalten werden, während die JPG-Entwicklung eine massive
Überhöhung der Tiefen erfordert, um ein vergleichbares Bild-Resultat zu bekommen.
(Das RAW-Bild wurde linear, wie aufgenommen, d.h., ohne jegliche Automatikkorrekturen nach PS importiert.)

3. Im groben lassen sich die Unterschiede zwischen der RAW-Aufnahme und der
JPG-Aufnahme durch sehr verschieden eingestellte PS-Gradationskurven recht gut ausgleichen.

4. Wenn wie unter 3. geschehen: Nach RAW-Entwicklung sind die Schatten (bei gleicher Helligkeit)
wesentlich feiner durchzeichnet. Das Bild wirkt insgesamt ausgewogener und die Farben
spürbar sauberer (obwohl nicht stärker gesättigt.)

Fazit:
* Das bessere Ergebnis des RAW-Bildes ist selbst für fast jeden Laien klar sichtbar.
* 16-bit-Verarbeitung von 8-bit-JPG-Aufnahmen bringt geringfügige Verbesserungen im Rauschen
gegenüber reiner 8-bit-Verarbeitung.

Frielendorf, 17.06.2006 12:25
EOS 20D, 100-400 mm IS @ 400 mm, 1/1250 sek., F 5.6, ISO 400, EV -1/3, RAW

Bearbeitung: Linear nach PS importieren / Ausschnitt / Speichern als PSD / Gradationskurven als Einstellebene / Farbsättigung als Einstellebene / Insekten ausflecken / Ebenen nach Ausfleckung konsolidieren / Entrauschen mit "Störungen reduzieren" (mehrfach, selektiv) / Bildgröße für FC reduzieren / 2 x "Unscharf Maskieren" mit "Verblassen U. M." / Profilkonvertierung nach sRGB / "Für Web speichern"

Hier noch als Zugabe das optimale Ergebnis bei JPG-Entwicklung:

Blässhuhnküken / JPG-Version
Blässhuhnküken / JPG-Version
Gerd Petzold

Falls jemand noch was graphisches sehen wollte:
PS-Gradationskurven & Histogramme: RAW vs. JPG16
PS-Gradationskurven & Histogramme: RAW vs. JPG16
Gerd Petzold

???????????? Eure Kommentare ????????????

Commenti 1

  • TST 04/07/2006 17:35

    Selten einen Kommentar gesehen, der das Bild so übertrifft. :-) Schön, dass jetzt auch wissenschaftlich bewiesen ist, dass das Fotografieren mit RAW gewisse Vorteile bietet!
    Gruss
    Thomas