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… Alltägliche Begegnung …

… Alltägliche Begegnung …

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Richard Schult


Premium (World), Lübeck

… Alltägliche Begegnung …

Wer sich in der mecklenburgischen Feldmark in der Region zwischen den Orten Utecht, Thandorf, Rieps, Wendorf und Schlagsülsdorf bewegt, also gerade östlich des alten innerdeutschen Grenzverlaufs an Wakenitz und Ratzeburger See, trifft sie immer wieder auf freier Fläche an, die Nandus.
Vor wenigen Jahren in kleiner Stückzahl dem Gehege eines Vogelfreunds entkommen, bevölkern sie jetzt schon mit mehren hundert Exemplaren die Gegend. Die Zählung von 2018 ergab einen Bestand von 560 Tieren. Zur Freude der Ornithologen und Touristen, zum Leid der Bauernschaft, die nicht müde wird, über die schweren Ernteverluste zu klagen, die die ewig hungrigen Laufvögel verursachen.
Tatsächlich haben die eigentlich in Südamerika beheimateten Nandus in unseren Breiten keine natürlichen Feinde, selbst Füchse trauen sich an Jungvögel wohl nur heran, wenn die wehrhaften Hähne, denen die Brut und die Jungenaufzucht obliegt, einmal unaufmerksam sind. So kann der rasant wachsende Bestand nur durch strenge Winter dezimiert werden. Aber ist auf dieses Korrektiv noch Verlass? In den letzten Jahren wurde deshalb immer wieder diskutiert, den Nandu in die Liste des jagdbaren Wilds aufzunehmen, um die Störenfriede über den Haufen ballern zu können. Bislang konnte sich diese grandiose Idee nicht durchsetzen, stattdessen versuchte man, die Nandunester durch Naturparkranger aufspüren zu lassen, um die Eier anzubohren und damit die Nachzucht zu erschweren. Bisher anscheinend ohne großen Erfolg. Die Nandus bauten an versteckteren Orten Ersatznester und zogen unbeeindruckt ihre Jungen groß.

Den vorläufig letzten Stand der laufenden Diskussion referiert ein sehr aufschlussreicher Wikipedia-Artikel folgendermaßen: „Da die Population trotz dieser Maßnahme auf 566 Tiere (Herbstzählung 2018) anwuchs, forderte der Bauernverband, die Bejagung männlicher Nandus zu erlauben.Daraufhin haben laut Landwirtschaftsminister (.. ) zwei Landwirte eine Abschussgenehmigung erhalten und von Januar bis März 2019 auf ihren Feldern 17 Nandus geschossen. Die Frühjahrszählung 2019 ergab einen Bestand von 362 Tieren. 2019 sollen noch weitere 40 bis 50 Tiere erlegt werden. Um zu klären, ob die Nandus der heimischen Tier- und Pflanzenwelt schaden, ist ab Herbst 2019 ein Monitoring geplant, das abgeschossene Exemplare untersuchen soll und einige Tiere mit GPS-Sendern ausstatten wird.“
Was langfristig daraus wird, kann man sich denken. Wieso fällt mir da nur der „Problembär Bruno“ ein?
Wer die Region nordöstlich des Ratzeburger Sees besucht, sollte nach ihnen Ausschau halten. Sie sind mit einer Scheitelhöhe von 1,40m und bis zu 25 kg Gewicht nicht zu übersehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nandu
Zu vielen interessanten Details führt der folgende Link:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Nandus-in-MV-bereiten-Bauern-zunehmend-Sorgen,nandu198.html

Commenti 26

  • Astrid Lohr 15/09/2019 21:05

    Ein beeindruckendes Bild in bester Qualität und umfassende Info: das nenne ich umfassend und perfekt. Danke! LG Astrid
  • Annette He 14/09/2019 9:21

    Ist ja erstaunlich, dass sie sich so ausbreiten. Mit so etwas würde man im hohen Norden eher nicht rechnen. Ein tolles Portrait, gefällt mir.

    Gruß,
    Annette
  • Rebekka D. 13/09/2019 22:06

    hätt ich da nicht vermutet .... ;o) Rebekka
  • Jürgen Divina 13/09/2019 21:49

    Und immer ist der Mensch Schuld an diesen Dingen, die meist mit dem Tod der Tiere enden. Unfasslich... Du hast den Freigänger sehr schön aufgenommen.
    Liebe Grüße, Jürgen
  • Andreas E.S. 13/09/2019 20:32

    Ich fand es immer wieder faszinierend, wenn über der Hügellandschaft von Mecklenburg straußenähnliche Vögel nämllich Nandus auftauchten.  Wenn von 560 nur noch 362 übrig blieben, hat sich wohl der ein oder andere Jäger beim Abschuss etwas verzählt.
    VG  Andreas
    • Richard Schult 14/09/2019 8:58

      Andreas, die Bestandsschwankungen können auch natürliche Ursachen haben. Insbesondere dem Winter fallen viele Jungtiere zum Opfer, weil die Futterbasis zu knapp ist oder die Außentemperaturen verbunden mit Nässe selbst in von uns als moderat empfundenen Wintern nicht verkraftet werden können.
      VG Richard
  • 19king40 13/09/2019 19:47

    Prima Aufnahme.
    LG Manni
  • Dokos 13/09/2019 18:01

    Ein tolles Foto!!!  Schade, dass es zu solchen Problemen führt, es sind ja wirklich schöne Tiere. Danke für die Info.
    LG Doris
  • Monika Arnold 13/09/2019 17:43

    Ein hervorragendes Foto lieber Richard.
    Ganz liebe Grüße Monika
  • Vitória Castelo Santos 13/09/2019 15:54

    Du hast ein tolles Motiv ausgesucht.
    LG Vitoria
  • † Ushie Farkas 13/09/2019 14:56

    Ganz GROSSES KOMPLIMENT und liebe Grüße
  • Mark Hantelmann 13/09/2019 14:12

    gut aus dieser Perspektive erwischt
  • Ralph Budke 13/09/2019 14:10

    Glückwunsch Richard, eine tolle Aufnahme

    Gruß Ralph
  • Gerhard M. Eder 13/09/2019 12:30

    Da könnte man schon mal denken man sei im falschen Film. LG Gerhard
  • Gundula Ida Gäntgen 13/09/2019 12:27

    Besonders die Perspektive  fällt mir sofort ins Auge, aber natürlich auch der Titel. Den Text habe ich interessiert gelesen, und wieder mal gedacht, dass den Leuten nichts anderes einfällt, als abzuschießen. Man kann ja zur "Gesellschaftsjagd" auf Nandus einladen. Was für ein Spaß ;-((. Mag der Wolf kein Federvieh? ;-)).
    LG Gundula
    • Richard Schult 14/09/2019 8:50

      Ja, den Wolf hatte ich als natürlichen Feind ganz vergessen. Dabei haben wir hier im Raum westlich des Ratzeburger Sees schon durchziehende Wölfe gehabt. Sie würden die Nandus sicher schnell dezimieren. Denn obwohl die Nandus eine Geschwindigkeit von 60km erreichen können, langen Hetzjagden dürften sie kaum gewachsen sein.
      VG Richard
  • Manfred Mairinger 13/09/2019 10:35

    Sehr schöne Aufnahme!
    VG Manfred

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