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Premium (Complete), Coburg

310 Ausgrabungen

Von der kleinen Salvatorkirche in der Unteren Salvatorgasse gelangt man, läuft man weiter am Eingang des Gymnasiums Albertinum vorbei, direkt zur Unteren Anlage. Nach 100 Metern in nördlicher Richtung stößt man auf der linken Seite auf einem der Morizkirche vorgelagertem Häuserblock, einem Seitentrakt des sich in der Steingasse 18 befindlichen Ämtergebäudes. Dort befindet sich mit Zugang von der Unteren Anlage her das Grabungsmuseum Kirchhof. Man öffnete es am 6.April 1994. Beim Bau des Ämtergebäudes stieß man 1988 auf die Fundamente der mittelalterlichen Propstei des schon erwähnten Saalfelder Benediktinerklosters.

Um ihre Besitztümer zu sichern, vermachte die Polenkönigin Richeza, eine Nachkommin der Ezzonen, mit ihrer Schwester und ihrem Bruder bereits im Jahre 1051 Teile ihres Besitztums, und zwar das Kloster Brauweiler an das Erzbistum Köln, da ihr Bruder Hermann der Erzbischof von Köln war. Ihr Bruder verstarb allerdings im Jahr 1056, wodurch diese Neuordnung des Besitzes scheiterte, da der neue Erzbischof von Köln, Anno II, versuchte die Macht seinen Bistums auf Kosten der Ezzonen zu steigern. Als Reaktion darauf verschenkte Richeza ihren moselländischen Besitz an das Kloster Brauweiler, ließ sich aber dafür eine lebenslanges Nutzungsrecht eintragen. Mit ihren Ländereien in Saalfeld und Coburg ging sie auf gleichem Wege vor. Hierbei findet Coburg erstmals in einer Schenkungsurkunde im Jahr 1056, nachweislich aus Unterlagen des Archivars Georg Paul Hönn Erwähnung, in der sie verfügte, dass nach ihrem Tod ihre Güter in Saalfeld und Coburg dem Erzbischof und Stift Köln zufallen sollten. Richeza verstarb im Jahr 1064. Im Jahr 1074 übertrug man schließlich die Ländereien dem Benediktinerkloster Saalfeld.
Somit geht die Gründung der Coburger Benediktiner-Propstei auf die Güterschenkungen der Polenkönigin Richeza in das Jahr 1056 zurück. Bis Mitte des 13. Jahrhundert verwaltete die Propstei den Besitz vom Festungsberg aus. Mit den Ausgrabungen der Fundamente der dortigen alten Kapelle der Propstei konnte man dokumentieren, dass sich die Propstei ab Mitte des 13.Jahrhunderts auf dem Kirchhof der Morizkirche befand. Die dahinter angesiedelte Kirche bestand wohl bereits seit dem 11.Jahrhundert. Sie findet erstmals 1189 an dieser Stelle Erwähnung. Um das Jahr 1250 herum ersetzte man sie durch einen romanischen Neubau. Heute ist der gotische Langchor im Osten, errichtet zwischen 1380 und 1400, der älteste Teil der heutigen Morizkirche. Bei den Ausgrabungen fand man auch hochmittelalterliche Gräber, mittelalterliche Keramiken, Spielgeräte Hausratgegenstände, Schmuck und Münzen. Das Museum dokumentiert mit dieser Ausstellung ein wichtiges Stück früher Stadtgeschichte unserer Stadt im Bereich des ehemaligen Kirchhofs der Morizkirche.

Auf dieser Aufnahme sieht man eine Glasvitrine mit einem Teil dieser Ausgrabungen.
Aufgenommen im Grabungsmuseum an der Unteren Anlage in der Coburger Innenstadt.

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