Silvia Pax optima rerum


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Edelsteine

Auf dem Weg zur Geduld

Es war einmal ein ungeduldiger, jähzorniger,
aggressiver Junge mit einem schwierigen
Charakter.
Sein Vater gab ihm einen Sack mit Nägeln und den Rat, jedes Mal, wenn er dabei sei die Geduld zu verlieren, oder mit jemandem in Streit zu geraten, doch einen davon in den Gartenzaun zu schlagen.
Am ersten Tag schlug der Junge 37 Nägel in den Gartenzaun. In den folgenden Wochen lernte der Junge sich zu beherrschen, und die Anzahl der Nägel, die er in den Gartenzaun schlagen musste, wurde von Tag zu Tag geringer.
Der Junge hatte herausgefunden, dass es einfacher ist, sich zu beherrschen, als Nägel in den Gartenzaun zu schlagen.
Schließlich kam der Tag, an dem er überhaupt keine Nägel mehr in den Zaun schlagen musste.
Da ging er zu seinem Vater und erzählte ihm davon, dass er heute Hammer und Nägel noch nicht benutzen musste.
Sein Vater sagte, dass er nun für jeden Tag,
an dem es ihm gelungen sei, sein Temperament zu kontrollieren und ruhig zu handeln, einen Nagel wieder aus dem Zaun herausziehensolle.
Viele Tage vergingen bis der Junge endlich
seinem Vater sagen konnte, dass nun wieder alle Nägel aus dem Zaun entfernt seien.
Da führte der Vater den Sohn zum Zaun und sprach: "Mein Sohn, du hast diese
Aufgabe gut gemeistert, aber sieh, wie viele
Löcher du im Zaun hinterlassen hast."

"Nie wieder wird es so sein wie vorher.

Wenn du jemanden im Streit mit bösen Worten verletzt, hinterlässt du Wunden wie diese.
Du kannst das Messer herausziehen, wenn du einem Menschen einen Messerstich zugefügt hast. Aber der Schmerz, die Wunde, die Narbe werden bleiben.
Keine Entschuldigung kann die Verletzung je wieder rückgängig machen.
Eine Verletzung mit Worten schmerzt genau so wie eine physische. Denke vor allem im Umgang mit deinen Freunden daran.
Freunde sind seltene Edelsteine.
Sie können ein Lächeln auf dein Gesicht
zaubern und dir in vielen Bereichen helfen.
Sie sind bereit dir zuzuhören, stehen hinter
dir und öffnen dir ihr Herz. Zeige ihnen,
wie sehr du sie liebst."

nach Isabelle Guerry

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