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"Traum"

nach Odilon Redons der zur Zeit in Paris im Grand Palais gezeigt wird: Buste d'homme aux yeux clos, entouré de fleurs.
Der blumenbekränzte tiefe Schlaf hat mich zur Nachahmung animiert.
Wünsche Euch noch eine schöne Restwoche und ein warmes Wochenende.

Das Bild habe ich meiner Freundin Gisela geschenkt.
Janina danke ich für das erste Video und das wunderbare Gedicht das sie dazu gefunden hat, das zweite Video hab ich dann selbst gefunden.

http://www.youtube.com/watch?v=Vn_XwVRg8Rg

http://www.youtube.com/watch?v=rUmoc1X9ffI

I.
Auf stiller, dunkler Flut, im Widerschein der Sterne,
geschmiegt in ihre Schleier, schwimmt Ophelia bleich,
sehr langsam, einer großen weißen Lilie gleich.
Jagdrufe hört man aus dem Wald verklingen ferne.

Schon mehr als tausend Jahre sind es,
dass sie, ein bleich Phantom, die schwarze Flut hinzieht,
und mehr als tausend Jahre flüstert schon sein Lied
ihr sanfter Wahnsinn in den Hauch des Abendwindes.

Die Lüfte küssen ihre Brüste sacht und bauschen
zu Blüten ihre Schleier, die das Wasser wiegt.
Es weint das Schilf, das sich auf ihre Schulter biegt.
Die Weiden über ihrer hohen Stirne rauschen.

Im Schlummer einer Erle weckt sie hin und wieder
Ein Nest, aus dem ein kleines Flügelflattern schlägt.
Die Wasserrosen seufzen, wenn sie sie bewegt.
Ein Weiheklang fällt von den goldnen Sternen nieder.

II.
Ophelia, bleiche Jungfrau, wie der Schnee so schön,
die du, ein Kind noch, starbst in Wassers tiefem Grunde:
weil dir von rauer Freiheit ihre leise Kunde
die Stürme gaben, die von Norwegs Gletschern wehn.

Weil fremd ein Föhn, der dir die Haare peitschte, kam
Und Wundermär in deinen Träumersinn getragen;
weil in dem Seufzerlaut der Bäume und im Klagen
der Nacht dein Herz die Stimme der Natur vernahm.

Weil wie ein ungeheures Röcheln deinen Sinn,
den süßen Kindersinn, des Meeres Schrei gebrochen;
weil schön und bleich ein Prinz, der nicht ein Wort gesprochen,
im Mai, ein armer Narr, dir saß zu deinen Knien.

Von Liebe träumtest du, von Freiheit, Seligkeit;
du gingst in ihnen auf wie leichter Schnee im Feuer.
Dein Wort erwürgten deiner Träume Ungeheuer.
Dein blaues Auge löschte die Unendlichkeit.

III.
Nun sagt der Dichter, dass im Schoß der Nacht du bleich
die Blumen, die du pflücktest, suchst, in deine Schleier
gehüllt, dahinziehst auf dem dunklen, stillen Weiher,
im Schein der Sterne, einer großen Lilie gleich.

***Arthur Rimbaud***

Commenti 8

  • bschoppmann 01/06/2011 23:56

    Liebe Janina
    das Gedicht ist sehr sehr schön und passt genau!!!
    Ob der Maler auch an Hamlet dachte?
    Da fehlt nur noch die passende Musik.
    Wie schön doch die Künste sind und wie leicht sind si zu erschliessen.
    Vielen Dank für Deine gelungene Anmerkung.
    LG
    Bernd
  • Kerstin Lungmuss (Rizi) 07/05/2011 22:53

    DREAMS .... ein sinnliches Bild hast du entstehen lassen. Voller Zauber.
    Einen lieben Gruß Kerstin
  • bschoppmann 07/05/2011 8:20

    vielen Dank an die Betrachter. Wenn ich eine Idee habe oder was schönes in der Zeitung finde versuche ich mein Bild daraus zu malen. Einfach öfter malen geht manchmal nicht. Habe mich sehr über Eure Kommentare gefreut.
    LG
    Bernd
  • Margrit Kehl 06/05/2011 15:01

    Einfach toll Bernd,kenne sie zwar nicht, für mich ist es das Schneewittchen inmitten von deinen zauberhaften Blüten ,wunderschön,Kompliment !
    LG Margrit
  • Machtlinger Heinz 05/05/2011 10:36

    Muss ein schöner Traum gewesen sein. Die Dame erinnert mich irgendwie an Chagall.
    Ebenfalls ein schönes Wochenende,
    lg. Heinz
  • Gudrun Wilhelm 04/05/2011 23:34

    Diese Anregung hast Du in ein wunderbares Bild übernommen, ich stimme Margot zu, Du solltest das öfter machen.
    LG Gudrun
  • Margot Bock 04/05/2011 22:15

    Danke Bernd für dein herzliches Willkommen.
    Dein Bild, ganz besonders die Rose oben,
    ist wirklich bezaubernd geworden. Du solltest
    mehr malen. LG Margot
  • Helmi S. 04/05/2011 21:45

    Selig schlummert das junge Mädchen und ist in einem tiefen Traum gefangen, umkränzt von bunten Blumen, wundervolle Umsetzung.
    lg helmi

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