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Orte des Grauens: Thuol Sleng

Orte des Grauens: Thuol Sleng

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Orte des Grauens: Thuol Sleng


http://de.wikipedia.org/wiki/Tuol_Sleng
Das Tuol-Sleng-Museum oder „Museum des Völkermords“ dient der Erinnerung an die Verbrechen im ehemaligen Konzentrationslager, „Sicherheitsgefängnis 21“ (S-21) der Roten Khmer in Phnom Penh, Kambodscha.
Es handelt sich dabei um ein ehemaliges Schulgebäude der Stadt, das Gymnasium Tuol Svay Prey in der 103. Straße, das von den Roten Khmer nach der Eroberung Phnom Penhs der systematischen Folterung der Insassen diente. Dazu wurde das Gebäude mit elektrischem Stacheldraht eingefasst und die Klassenräume in Gefängniszellen und Folterkammern umgewandelt. Stacheldraht-Geflecht vor den Außengängen der einzelnen Gebäudeteile sollte verzweifelte Gefangene daran hindern, Selbstmord zu begehen. Zwischen 1975 und 1979 waren zwischen 14.000 und 20.000 Menschen aus allen Teilen Kambodschas dort inhaftiert, unter anderem auch solche Mitglieder der Roten Khmer, die in den Augen der Führung der Roten Khmer als Verräter galten. Ungefähr 1.720 Personen „arbeiteten“ für das Folterzentrum.
Nach ihrer Ankunft im S-21 wurden die Gefangenen vom Wachpersonal fotografiert und gezwungen, alle Informationen über sich preiszugeben. Anschließend mussten sie sich ausziehen und all ihr Hab und Gut wurde beschlagnahmt. Dann wurden sie zu ihren Zellen gebracht.
Die „Bessergestellten“, das heißt wichtige Mitglieder der Gesellschaft, wurden in Einzelzellen gefangengehalten und an die Wand gekettet. Angehörige der „normalen“ Bevölkerung hingegen wurden in den großen Räumen untergebracht. Dabei kettete man viele Gefangene in Reihen zusammen an Eisenstangen. Jeder Gefangene musste sich strengen Vorschriften unterwerfen, so war lachen, weinen, reden und sonstige Kommunikation verboten. Zuwiderhandlungen wurden mit der Prügelstrafe oder Elektroschocks geahndet, wobei die Opfer noch nicht einmal schreien durften. Jede Handlung, selbst der Gang zur Toilette, bedurfte der Erlaubnis des Wachpersonals. Die schlechten hygienischen Zustände führten zu Läusebefall und schwerwiegenden Krankheiten.
Folter- und Mordinstrumente sowie Fußfesseln, ausgestellt im Tuol-Sleng-Museum.Die Folterer im Tuol Sleng brachten die Inhaftierten dazu, alles zu gestehen und zu bekennen, was ihnen vorgeworfen wurde. Als Foltermethoden kamen dabei unter anderem Elektroschocks, das Untertauchen in Wasserbottichen, Waterboarding, oder das Aufhängen an einem Galgen bis zum Eintreten der Bewusstlosigkeit, wobei die Hände hinter dem Rücken mit einem Seil zusammengebunden wurden und das Opfer daran aufgehängt wurde, zum Einsatz. Obwohl viele Menschen daran starben, war es verpönt, sie absichtlich zu töten, weil die Roten Khmer die Geständnisse haben wollten. Wer die Folter überlebte, wurde auf den Killing Fields des Ortes Choeung Ek vor den Toren der Stadt mit Schaufeln erschlagen, um Munition zu sparen.

Nur sieben (andere Quellen sprechen auch von bis zu 14) von insgesamt mindestens 14.000 Gefangenen überlebten: namentlich bekannt und noch am Leben sind der Künstler Vann Nath, die Mechaniker Bou Meng und Chum Mey sowie der Bauer und ehemalige Rote Khmer Nhem Sal. Die meisten Überlebenden waren Maler oder Bildhauer, die Portraits oder Zementbüsten Pol Pots, des „Bruders Nr. 1“, anfertigen sollten. Nach dem Tod von Ta Mok, dem Nachfolger Pol Pots, ist der ehemalige Leiter des Folterzentrums, Kang Kek Leu, bekannt unter dem Pseudonym Dëuch, derzeit einer von Wenigen aus der Führungselite der Roten Khmer, der in einem Gefängnis einsitzt. Angeblich ist er allerdings der einzige hochrangige ehemalige Parteigänger, der seine Taten öffentlich bereut. Ende Juli 2007 wurde er unter Ausschluss der Öffentlichkeit erstmals im Rahmen des so genannten Khmer-Rouge-Tribunals der UNO vernommen und hat dabei zahlreiche Verbrechen gestanden. Mit der Übergabe von Dëuch durch die kambodschanische Justiz an das Tribunal beginnt das eigentliche Verfahren.

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