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Mütter und Väter?

Mütter und Väter?

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Matteo70


Premium (World), Münster

Mütter und Väter?

Am 25.1.2019 machte ich bei frostiger Luft eine 4- stündige Fototour mit dem Fahrrad durch den Norden von Münster. Mit in meinem Gepäck, meine Lumix G 81, die mich auf den ersten langen Fotoausflug begleiten sollte. Ich kam an vielen Stellen vorbei, die ich schon als Kind oder Jugendlicher kannte, die es auch noch gab und es schon immer wert waren fotografiert zu werden.
Nachdem ich das zweite Wehr der Aa passiert hatte kam ich zur Speicherstadt im Stadtteil Coerde. Vor Jahren zu Besatzungs- und nachher NATO-Zeiten war dieses Areal noch eine große britische Kaserne, vormals war es ein großer Versorgungsstandort und Nachschubstützpunkt der Wehrmacht im 2. Weltkrieg. Diese Gebäude und das Drumherum können also viel (zum Glück heute als geschlossenes, hochwertig saniertes Denkmalensemble) erzählen. Die Lager und Speicher dienen heute der Unterkunft von kulturellen, städtischen, gemeinnützigen Einrichtungen, Versorgungsbetrieben, Institutionen von Land und Katastrophenschutz, etc.
Das Areal war durchweg mit Schienen ausgestattet,
sodass Transportwege über die Bahn zu erledigen möglich und dringend notwendig waren.
Überall auf dem Gelände befinden sich noch alte Trafohäuschen, Gleisanlagen, Signale, Prellböcke und andere Reste technischer Einrichtungsgegenstände und Anlagen.
Hier stolperte ich über eine Stahlträgerkombi mit schönen alten Verschraubungen, die mächtig Patina in Form von Moos, Flechten und auch Rost angesetzt hatten.
Ausnahmsweise mal ein Mutternbild zum Mittwoch von mir, da Mütter ja auch unfreiwillig zu den Vätern führen.
Als Kind dachte ich daher, die Muttern die an den Schrauben alles hielten müssten ja auch eigentlich ein Pendant haben, Väter...Aber das war ein Irrglaube kindlicher Art, es blieb bei Schrauben...

Was auch die Überleitung zum Zustand meines Vaters ist. Wir mußten ihn in die palliative Versorgung geben, leider. Versucht haben wir es, nur die Pflege und der zeitliche Bedarf rund um die Uhr war für uns nach einer Woche nicht mehr zu leisten. Wir hoffen, dass er in ganztäglicher Betreuung nochmal etwas Kraft schöpfen kann und auch durch Physiotherapie nochmals etwas aufgebaut wird.


PS: Im Jahr 2004 erwarb der Landschaftsverband Westfalen Lippe eine Lok der texilverarbeitenden Firma Kümpers in Rheine. Dort stand bis zu dem Zeitpunkt eine der seltenen Windhoff-Lokomotiven (hier Typ LG II der Fnr. 905) im Jahr 1944-46 gebaut. Im Jahr 1946 wurde sie dann für die durch Garne, Flächentextilien, Textilfiber seit über 125 Jahre existente Firma geliefert, tat ihren Dienst für den textilverarbeitenden Betrieb und ein benachbartes Zementwerk. Heute ist die Lok der Spurbreite 1435 ein Industriedenkmal und gut in Schuß und steht auf dem Areal des von mir oben geschilderten umgestalteten ehemaligen Kasernengeländes.

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