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  • Klacky von Auerbach 11/06/2023 16:23

    V.

    Am nächsten Tag, ein Schödi, ging FG wie jeden Werktag runter in den Laden, patissierte dies und das, während Francoise oben saß und sich nicht von der Klingel wegbewegte. Sie hatte sich voll aufgebrezelt, also auch Straßenschuhe, Mantel, breitkrempiger Hut und Handtasche, und bewegte sich nicht weg von der Bimmel. Es mußte ja alles blitzeschnell gehen, wenn der Junge kam. Zum Zeitvertreib hatte sie sich die letzten Ausgaben von der Gartenlaube auf den Küchentisch gelegt, doch eigentlich war sie viel zu aufgeregt zum Lesen. Auch nen Botschamber hatte sie sich neben den Stuhl gestellt, schon wegen ihrer schwachen Blase nd weil sie sich ja nicht auf den Abort verabsentieren konnte, weil dort keine Bimmel. Sollte man vielleicht noch nachholen. Egal, Francoise fand alles sehr spannend und machte sogar mehrmals in den Pißpott.

    Derweil betrieb unten FG in aller Ruhe die Patisserie, bediente freundlich wie immer die Kunden und ließ sich nichts anmerken. Was auch? Er war die Ruhe selbst, so wie wir Männer halt sind. Stets gelassen und der Lage angepaßt. Ein Bollwerk in der Brandung ehm.

    Die Patisseurkunstwerke gingen weg wie warme Semmeln. Fast glaubte FG, seineTeilche würden reklamiert, als nicht reklamiert, aber so, als ob jemand Reklame mache. Na ja, es war gute Mundpropaganda von seiner stets zufriedenen Stammkundschaft, und sogar Touristen kamen ab und an in den Laden, seit in Paris Match ein Artikel erschienen war in der Serie "Die zehn Dinge, die man in Paris nicht verpassen darf". Mit Bild von ihm mit der blauen Mütze. Er war dort direkt hinter den Folies Bergeres erwähnt worden, was im einige Eifersuchtsszenen von Francoise eingetragen hatte. Das war ne harte Woche gewesen, aber er ging öfter als sonst in den Park, um ne ruhige Kugel zu schieben und anschließend in das Bistro zu Pierre, seinem Spezl. Doch davon abgesehen, an dem Tag kam der Junge nicht, und Francoise hatte umsonst in den PP gepinkelt. Aber am Abend war ihre Blase leer. Ist ja auch was, da mußte sie nachts nicht aufstehen.
     Am Abend ging FG kurz hoch, sah, daß seine Frau ihm nichts gekocht hatte, hatte sie in der Anstrengung und Aufregung glatt vergessen, holte sich seine Kugeln und das Cochon, eigentlich brauchte man immer nur eins, aber jeder hatte eins dabei, das war Ehrensache, verließ das Haus und ging in den Park zu seinen copins, copines wurden nicht geduldet, man begrüßte sich, rauchte ne Gaulo und fing an zu werfen, Kugel in der rechten. Gaulo oder Gitane in der linken. FG warf nicht schlecht an diesem Abend. Er gehörte zwar nicht zur Elite in dieser rund, aber auch nicht zu den Versagern, zumal es darum ja gar nicht ging. Es war noch hell, als Pjotr kam, sein emigrierter Russenspezl. Sie begrüßten sich immer leidenschaftlich mit heftigen Umarmungen, Männerbussi links und rechts und dann wieder links, das war der Revolution geschuldet, egal welcher, heftigem Schultergeklopfe und dem mehrmaligen Ausruf "Briderchen!".

    Gemeinsam warfen sie ein paar Runden, pafften Gaulos und Machorka, die beschaffte sich Pjotr immer auf dunklen Kanälen, er kam mit dem leichten Zeugs wie Gauloise, Gitane und Bastos nicht zurecht.

    (Notwendige Korrekturen folgen noch, sofern notwendig.)
  • ConnieBu 11/06/2023 17:30

    Francoisen auf Pötten ... das schafft der DDG jetzt noch nicht ... aber den Petanque-Spieler mit Migrationshintergrund konnte ich ihm zumindest entlocken ... 
    Der Petanque-Spieler
    Der Petanque-Spieler
    ConnieBu
  • Klacky von Auerbach 11/06/2023 20:51

    Ja, das ist Prof. em. Pjotr Popaschewskayo, der emig. Spezl von FG.