• Eva B. 28/05/2023 12:42

    Was denkst du, hat mich das Foto machen lassen?
  • felixfoto01 28/05/2023 13:56

    Das ist für mich eine extrem schwierige Frage, die ich kaum für meine eigenen Bilder beantworten könnte. Das passiert (bei mir) meistens intuitiv, eine Situation, Licht, eine Gegenüberstellung, die mir im Moment ins Auge fällt.
    Meistens sehe ich erst auf dem fertigen Foto, welche Dinge zusammenpassen, sei es Gestaltung, Element-Paare, Flächen oder eine Art Rhythmus, den das Bild hat.

    Ich vermag Deine Intention nicht zu erkennen, könnte aber beschreiben, was mir bei der weiteren Betrachtung als Muster auffällt:
    - Die Masken - eine weiß, eine schwarz. (in der Spiegelung hat der Mann seine Maske nur an einem Ohr befestigt, vielleicht raucht er und empfindet die hängende Maske als tolerierbar)
    - Der Baum und seine Spiegelung - wie ein Dialog von Bildelementen
    - Der Rucksack der einsteigenden Frau und der Rucksack an der Person in der Bahn.
    - Die Linie auf dem Boden, die rechts/links, innen und aussen trennt und das Bild vertikal trennt.
    - Der Anorak der einsteigenden Person und der Person, die an der Bahn vorbeigeht (die Anoraks ähneln sich, wobei mir das ohne Foto vermutlich nicht auffallen würde)

    Um Deine Frage zu beantworten, vielleicht der Mann, der nur über die Spiegelung richtig erkennbar ist - der Rest der Gestaltung verlief intuitiv und sehr talentiert.
  • Eva B. 28/05/2023 15:26

    So geht es mir auch oft, dass ich nicht genau sagen kann, warum ich ein Bild mache. Bzw. warum natürlich schon, aber warum genau dieser Moment, warum genau dieser Ausschnitt. Intuitiv auf Grund irgendwelcher Harmonien, die ich selbst erst später genau verstehe. 
    Manchmal gibt es etwas, ein Detail, das mich ohne weiter nachzudenken nach dem Handy greifen lässt. Häufig ist es irgendein Licht, Schatten. Irgendwas glänzendes. Oder eine Spiegelung.
    Bei diesem Bild war es der Baum mit seiner Spiegelung, die mich an einen Hirsch denken ließ. Es hätte aber auch der gespiegelte Mann sein können. Oder die regennassen Pflastersteine. 
    Für den Betrachter muss das aber gar kein wichtiger Aspekt sein. Und für den nächsten Betrachter auch nicht.
    Ich schrieb mal unter ein Bild von mir, dass eine glänzende metallische Fläche im Bild der Auslöser für das Foto war, woraufhin die Antwort wsr, dass man diese Fläche dann doch auch besser hätte herausarbeiten können. Ihr mehr Raum im Bild geben.
    Und ich frage mich, will ich das? Geht es darum? 
    Bei dem Bild oben, ich hätte ja dort noch eine Weile stehen bleiben können, warten,  oder eine Position finden, in der eine Person das Hirschgeweih auf dem Kopf hat. Oder es zumindest prägnanter ist. Warum habe ich das ,Geweih' intuitiv in die Ecke gesetzt und lieber geguckt und ausprobiert, was noch so auf dem Bild passieren kann?