• Constantin H. 01/02/2023 1:55

    Was meinst Du, Klemens, sagt ein großes Echo nun etwas über die Qualität eines Bildes aus, oder ist das gar nicht ausschlaggebend („auch wenn viele etwas dazu schreiben“)? Das ist keineswegs eine äußerliche oder untergeordnete Frage. Das Bild, das die meisten Lobe einheimst, muss in den Augen des Urhebers nicht sein bestes sein, genauso wenig wie ein eher unbeachtetes Bild folgerichtig geringere bildnerische Qualität haben muss. Und doch sagt eine überwältigende Reaktion etwas aus, denn sie teilt etwas mit darüber, was die große Mehrheit schätzt und bevorzugt. Und auch wenn ich ganz und gar nicht der Meinung bin, dass die Entscheidung über bildnerische Qualitäten einer demokratischen Abstimmung unterliegen sollte, habe ich doch sehr großen Respekt vor der Mehrheitsmeinung, denn in ihr sprechen sich ja tiefe menschliche Bedürfnisse aus. Zum Beispiel die Freude an ausgewogener Harmonie. Oder die Ergriffenheit, wenn sich im lärmenden Getriebe ein Raum des Schweigens und der Stille öffnet.
    Dennoch haben für mich auch solche Bilder eine Berechtigung, die diesen Bedürfnissen gar nicht so direkt entgegenkommen, die eher verstellte, verwirrte, unklare, unübersichtliche Situationen zeigen.
    Bemoostes Totholz
    Bemoostes Totholz
    Constantin H.
    Diese Bilder schildern die Schönheit der Natur über Umwege. (Wird evtl. fortgesetzt.)
    Ich danke Dir herzlich für die freundliche Anerkennung und sende liebe Grüße, Constantin
  • KLEMENS H. 01/02/2023 12:19

    Lieber Constantin,
    Du stellst mir eine Frage, beantwortest sie sogleich sehr umfänglich
    als ein differenziert erörterndes Statement.

    Dem habe ich wenig hinzuzufügen, außer der grundsätzlichen Feststellung,
    dass ich einen allgemeinen Unterschied mache
    zwischen einer (subjektiven) Abbildung
    bzw. Gestaltung nach der Natur einerseits,
    die (für mich) IN JEDEM FALLE ästhetisch sein soll.
    Chaos der Natur abzubilden ist für mich keine gestalterisch umgesetzte Perzeption,
    auch wenn sie dabei einem "realistischen" Postulat folgt...
    Romantische Idylle wie früher gemalt... (mit Merkmalen des Barock)
    Romantische Idylle wie früher gemalt... (mit Merkmalen des Barock)
    KLEMENS H.

    ...und andererseits bei Bildern, die ein gesellschaftliches Problem artikulieren
    und zu einem Diskurs dazu anregen sollen.
    Solche können durchaus expressiv ausgeformt sein,
    um der eigenen Meinung Nachdruck zu verleihen -
    TÖTENDE ENERGIE... EIN APPELL (m. Deutungen)
    TÖTENDE ENERGIE... EIN APPELL (m. Deutungen)
    KLEMENS H.

    ...OHNE aber (MEINER Auffassung nach)
    das Problem selbst
    in hässlichen bzw. sogar grausamen Bildern aufzuzeigen -
    (was nicht ausschließt, dass auch diese ästhetisch sein können...)

    Ich bin (kritisch-romantischer, expressiver) Ästhet -
    kein realistisch-investigativer Fotojournalist... -
    diese Form der Auseinandersetzung überlasse ich gerne Anderen...
    LG Klemens