• Simbelmyne 20/03/2022 20:47

    das habe ich hier ganz bewusst nicht gemacht, mir war das umfeld in diesem bild sehr wichtig , das darf hier ruhig auch noch ein wenig struktur haben, entscheidend ist hier für mich der gesamteindruck, zu dem das etwas chaotische des waldbodens einfach dazugehört... noch konkreter dürfte das umfeld aber in der tat nicht sein, hier ist die grenze erreicht (oder, für manchen betrachter auch schon überschritten), von den kompletten freistellungen kommt man aktuell in der naturfotografie wieder ein wenig ab... enorm wichtig ist (mir!) hier auch der grüne fleck ganz links.
    Allerdings favorisiere ich das pendant,
    wachstum regt sich
    wachstum regt sich
    Simbelmyne
    , welches noch ein wenig chaotischer daherkommt, mehr, ich bewege mich momentan vom braven, aufgeräumten eher weg.
  • Thinking-Silence 20/03/2022 22:28

    Interessante Sichtweise!
    "von den kompletten freistellungen kommt man aktuell in der naturfotografie wieder ein wenig ab"
    Die Lehrmeinung ändert sich? Oder wie soll man das verstehen?
    Also ich habe beim Thema Komposition definitiv gelernt, dass alles weg muss, was nicht zum Bild gehört. Natürlich kann man bei einer solchen Natur/Makroaufnahme ruhig ein wenig Umgebung und Bokeh mit in die Komposition aufnehmen und klar, komplett isoliert wirken die meisten Bilder auch nicht mehr gut, aber wie du schon sagst - bei einigen ist das aktuelle Bild hier sicherlich schon gut an der Grenze, bei anderen vielleicht nicht.
    Mir persönlich ist es wichtig, ob das "Drumherum" auch noch im Fokus ist und wie stark der Kontrast dort ist. Ich denke, ähnlich einem Gewässer, kippt ein Bild irgendwann um, weil das Auge nicht mehr weiß, wohin es blicken soll.

    Bei deiner anderen (verlinkten) Aufnahme wirkt das Leuchten der Blume besser durch das viele Dunkel drum herum, die Komposition betont auch eher wie klein und zierlich die Blumen sind. Dadurch dass die Umgebung nicht so bunt ist, wie bei dieser Aufnahme, empfinde ich sie auch nicht als so störend. Bei mir kommt aber trotz des sonnigen Bokehs ein Gefühl der Isolation und Einsamkeit an, alleine durch diese Komposition, weil die Bildaussage quasi von "eine Blume wächst aus dem Boden" hin zu "eine einsame, kleine Blume wächst aus der Dunkelheit empor" verändert wird. Der Zweig rechts in der Aufnahme verstärkt dieses Gefühl noch, weil er wie eine Miniatur eines toten Baumes aussieht - Beide Aufnahmen sind sehr gelungen, aber so kommt diese Aufnahme bei mir an, vielleicht findest du den Kommentar ja hilfreich, ich hoffe es jedenfalls.
    LG Jan
  • Thinking-Silence 20/03/2022 23:11

    PS: Mein Limit ist in etwa bei dieser Aufnahme hier:
    https://www.fotocommunity.de/photo/zaubernuesschen-thinking-silence/46037991
    Das ist bei mir die Schmerzgrenze, weil da schon Sachen im Fokus sind, die ich nicht im Fokus haben wollte, vor allem das tote Blatt unten rechts.

    Die kleine Meise "überlebt" diesen Kontext aber auch nur einigermaßen gut, weil sie gut freigestellt ist und hinter ihr nur "Bokeh" zu sehen ist. Wäre sie durch die Pflanze mehr verdeckt gewesen, wäre ich näher ran gegangen von der Komposition her.
    LG Jan