Dein Kommentar bringt mich ins Nachdenken. Ich glaube, dein Vorschlag "mehr Umfeld" weist letztlich auf einen Unterschied in euren künstlerischen Sichtweisen und Interessen hin. Mehr Umfeld - das würde wohl mehr Stabilität, mehr Übersicht, mehr Ordnung ins Bild bringen. Und so sehe ich oft voller Staunen deine Bilder, nämlich erstaunt darüber, wie es dir gelingt, noch in das gerümpeligste Ambiente eine geradezu kristalline Ordnung zu bringen.
Udo Ludo verstehe ich dagegen so, dass er einem andersartigen Impuls folgt, insofern er eher daran interessiert ist, bestehende Ordnungen aufzulösen und dadurch eine - oft naturhafte - Prozessualität anzustoßen, in der die Ensembeles gewissermaßen auf die Fähigkeit hin befragt werden, sich selbst zu organisieren und Formen jenseits des menschlichen Machens hervorzubringen. So auch hier, wo alles gegeneinander kippt, die Elemente wie umfallende Kegel gegeneinander stoßen, ein großes (allerdings wohl überlegtes) Wirrwarr entsteht, das den Blick des Betrachters auffordert, prozessual das Sichtbare zu erschließen.
Ist sicher so wie du schreibst. Da Udo und ich manch mal, die ähnliche Unordnung mögen, war das eher nur ein Gedanke von mir, weniger ein Tip oder so. Udo braucht von mir sicher keine Tipps aber bestimmt freut er sich über so manchen Gedanken. Und sicher von mir ziemlich schluderich von mir hierhin geschrieben. Asche auf mein Haupt und Entschuldigung.
Lieber Michael, nein, schluderig finde ich das überhaupt nicht und auch am Aschermittwoch hat Asche auf deinem Haupt nichts zu suchen. Als Tipp oder Kritik habe ich deinen Kommentar gar nicht verstanden, vielmehr hat er mich dazu gebracht, ebenso über deine wie über seine Bilder nachzudenken (und darum bin ich dir für deinen Kommentar dankbar).
Was ich so interessant fand, war die Frage, ob und wie man zwei Photographen, die sich z.B. thematisch durchaus in einer Nähe zueinander befinden, vielleicht doch unterscheiden kann. Ich wollte sagen: "Mehr Umfeld", das ist absolut richtig, wenn man wie du photographiert. "Genau so, wie es ist" - ebenfalls absolut richtig, wenn ein Udo Ludo auf dieselbe Baustelle trifft. Mich hat in diesem Moment fasziniert, wie man aus unterschiedlichen Perspektven dasselbe eben unterschiedlich sieht.
Irgendwie spricht man ja immer auch über sich selbst, wenn man über andere spricht
Lucius Sombre 06/03/2019 18:02
Dein Kommentar bringt mich ins Nachdenken. Ich glaube, dein Vorschlag "mehr Umfeld" weist letztlich auf einen Unterschied in euren künstlerischen Sichtweisen und Interessen hin. Mehr Umfeld - das würde wohl mehr Stabilität, mehr Übersicht, mehr Ordnung ins Bild bringen. Und so sehe ich oft voller Staunen deine Bilder, nämlich erstaunt darüber, wie es dir gelingt, noch in das gerümpeligste Ambiente eine geradezu kristalline Ordnung zu bringen.Udo Ludo verstehe ich dagegen so, dass er einem andersartigen Impuls folgt, insofern er eher daran interessiert ist, bestehende Ordnungen aufzulösen und dadurch eine - oft naturhafte - Prozessualität anzustoßen, in der die Ensembeles gewissermaßen auf die Fähigkeit hin befragt werden, sich selbst zu organisieren und Formen jenseits des menschlichen Machens hervorzubringen. So auch hier, wo alles gegeneinander kippt, die Elemente wie umfallende Kegel gegeneinander stoßen, ein großes (allerdings wohl überlegtes) Wirrwarr entsteht, das den Blick des Betrachters auffordert, prozessual das Sichtbare zu erschließen.