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  • Per Anhalter 42 05/02/2019 19:44

    Im Titel zu Deinem Bild geht es um "Brot und Zirkusspiele" und die Entwicklung der Kommunikation.
    Wie reden wir miteinander?
    Reden wir überhaupt noch?
    Wenn ja, was reden wir?
    Und bedeutet unser "Reden" überhaupt noch, dass wir am anderen interessiert sind.
    Oder reden oder zeigen wir wie bei Facebook, Instagram oder auch hier in der fc nur Bilder in dem selbstverliebten Wunsch, dass andere an uns interessiert sind, anerkennen, wertschätzen?

    Denn: "Menschen mögen Menschen, die an ihnen interessiert sind." Und so ist auch jeder durch einen Menschen verführbar, der dieses Gefühl vermittelt - in dem, was er sagt, was er denkt und wie er handelt. Es reicht ein lustiges Video per whatsapp, ein schneller Gruß mit Bild aus dem Urlaub fix 15 mal geteilt und schwups glaubt der andere, er sei für mich wichtig.

    Aber stimmt das?
    Hätte ich früher jemals 15 Urlaubskarten an einem Tag geschrieben?
    Hätte ich jedem zwei Tage später auf der nächsten Urlaubskarte mein Essen oder den Sonnenuntergang beschrieben?

    Wohl kaum. (Ich habe meinem Onkel mal eine legendäre Urlaubskarte "geschrieben", auf der nur seine Anschrift stand - sonst nichts ;-))

    Im Bild geht es um Sprachen - Sprache ist Reden. Sprache ist Mitteilung. Sprache ist Verstehen.

    Ich denke, wir haben (ganz unabhängig von der Reggio-Pädagogik) teilweise verlernt, richtig miteinander zu reden. Weil es uns die Technik ermöglicht, können wir viel auf einen Schlag vielen mitteilen ... wäre der Aufwand größer, würden wir vielleicht nur mit dem einen reden, auf den es ankommt, und dem auch das sagen, was wirklich zu sagen ist. So teilen und kommunizieren wir viel, sagen aber nichts und haben verlernt über das Wesentliche zu sprechen. Wir sind scheinbar befreundet. Wir haben scheinbar geredet. Wir haben scheinbar irgendwas von uns preis gegeben. Nie war es so leicht, sich nackig zu machen und zugleich alles zu verbergen.

    Ich sehe es nicht so wie die Reggio-Pädagogik, die hier ja eher zufällig ins Spiel gekommen ist. Wir können vielleicht nicht hundert Sprachen, aber wenn wir wenigstens in einer sagen würden, was für uns Bedeutung hat und es mit denen bereden, die für uns wichtig sind, dann ist das wie Brot zum Leben. Der Zirkus lässt uns irgendwann verhungern...

    Nur zur Klarstellung: Ich hänge auch an meinem Handy und whatsapp, aber ich versuche, zu bedenken, dass es auch mal wichtig sein sollte, weil ich ansonsten ja nur meine Zeit verschwenden würde.

    So, das war jetzt ein großer Kreisel zu Eurem Disput.
  • † dannpet 05/02/2019 23:27

    Der Kreisel war gar nicht so groß, jedenfalls nicht zu groß, und schon gar nicht zu klein, dazu vollkommen nachvollziebar, jedenfalls für mich, ohne dir gefallen zu wollen, dir aber doch zu sagen, dass ich zunächst an deinen Gedanken und somit wohl auch an deiner Person interessiert bin, soweit das eben in diesem digitalen Raum möglich ist, und es ist viel möglich, viel mehr als ich jemals dachte, dass es möglich sei, in dieser anonymen digitalen Welt.
    Ich habe mal was über den Kommikationsdrang per Smartphone geschrieben, der wohl weniger den Kommunikationsdrang, als die Spielsucht befriedigt. Bei Gelegenheit gerne mehr dazu...
    ... Bis dann, Peter
  • heinz50 06/02/2019 12:30

    Danke, Anke und Danke, Peter
    scheinbar irgendwas ..   an diesem " scheinbar" bleibe ich mal, und zu dem irgendwas gibt es ein Lied von Ivonne Catterfeld
    ( nicht unbedingt meine Musik, aber dieser Titel hat es in sich. Den Text kann man bei songtexte.com  auch nachlesen! )  https://youtu.be/YKVLAfhB3ic
    Scheinbare Kommunikation -bei facebook hatte ich grade ein paar Fotos hochgeladen, von der optischen Telegrafenstation Oeynhausen. mein Text dazu: "Whatsapp? Smartphone? vor 170 Jahren ging das anders mit den Nachrichten ;-) Davor gab es reitende Boten, und kurz danach Funk, Morsezeichen, ... --- ... --- ;-)"
    Scheinbare Freundschaften - davon gibt es reichlich. Die andere, echte, kostbare, die Aristoteles mal philia genannt hatte, die ist sehr selten geworden.
    Peter, es ist so vieles möglich ;-)  "gibt es Verbindungen zwischen Menschen, für die wir keine Erklärung finden? "   hatte ich mal einen alten Freund gefragt. Ja, war seine Antwort, und eigentlich könnte es jeder Mensch, aber bei den meisten ist da etwas verschüttet oder abgestorben. 
    Dein erster langer Schachtelsatz über 6 Zeilen, der hat es in sich ;-)  Der brachte mir die Frage an mich selbst: Warum ? 
    Warum habe ich diese Aktion gestartet, warum habe ich so viele von Elena´s Gedanken gelesen? 
    Die Antworten sind schon da, irgendwo, sie werden mich finden, wenn die Zeit dafür ist ;-)
  • Per Anhalter 42 08/02/2019 21:32

    @ dannpet: Die Anonymität der digitalen Welt ist Schutz im positiven und im negativen Sinne.

    Kommunikationsdrang vs. Spielsucht - bekomme ich zu lesen, was Du da geschrieben hast? 

    Schönen Abend!