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  • Dorothee 9 05/05/2018 19:27

    Eigentlich nicht, da herrschte eine strenge Hierarchie, mafiaähnlich. Bei Demos mussten die Neulinge unmaskiert nach vorne, die vom inneren Kern weiter hinten mit Tuch und die von oben kamen erst gar nicht, sondern planten die Revolution von ihrem Ikea-
    Tisch aus.
  • gelbhaarduisburg 05/05/2018 21:25

    Meine erste Freundin - es war 1983 - stellte sich gern als glühende Kommunistin dar, war Einzelhandelskauffrau im Buchhandel, konnte aber nicht einmal eine Minimal-Rezeption oder auch nur eine knappe Inhaltsangabe des "Kapital" äußern. Sie spielte aber astrein Klampfe und konnte nach acht Guinness ganz prima die Faust heben und die "Internationale" grölen. Ich erinnere mich sehr sehr gut an ein Bierzelt der DDR vor dem Wedau-Stadion in Duisburg, das anläßlich des UZ-Pressefestes* 1987 dort aufgebaut war (es gab auch Zelte der CSSR, der VR Polen, des ganzen Ostblocks). Da drin hingen lauter tolle Hochglanzplakate mit Bildern von Kati Witt, kein Mensch war nüchtern und alle grölten die Ballade vom kleinen Trompeter, das Ernst-Thälmann-Lied, "Dem Morgenrot entgegen", all die alten Kampflieder als wären es der "Ententanz" oder das Horst-Wessel-Lied. Ich fand das alles grauenhaft, gruselig, total ätzend und der Herr Marx tat mir entsetzlich leid.

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    *UZ = Unsere Zeit, altes Parteiorgan der DKP
  • smokeonthewater 05/05/2018 22:19

    Revolutionär spielen fürs Gewissen inmitten der Marktwirtschaft – mehr war nicht drin für die DKP.
  • gelbhaarduisburg 05/05/2018 22:41

    Ja, so in etwa. Ich kannte von denen welche, die haben unter Beibehaltung des Parteibuchs auf Esoterik umgeschwenkt, ihr Geld später mit Transzendentalmeditationskursen verdient, sich von der Ökobank ihre toskanischen Zweithäuser finanzieren lassen und fahren heute selbstverständlich SUVs.